Obwohl Hanf und Cannabis von manchen als Cousins oder als zwei verschiedene Arten definiert werden, werden sie oft miteinander verglichen.



Unsere Redaktion hat sich mit diesemThema befasst, um Sie so gut wie möglich über den tatsächlichen Unterschied zwischen Hanf und Cannabiszu informieren.

Nomenklatur und Klassifizierung von Hanf

Im Jahr 1623 stellte der Schweizer Botaniker Gaspard Bauhin als erster einen Unterschied zwischen dem europäischen Hanf, der damals noch Textilhanf genannt wurde, und dem indischen Hanf fest, da letzterer Harz enthält.
Er taufte daraufhin den indischen Hanf Cannabis Similis Exotica, was man mit "exotischer ähnlicher Hanf" übersetzen kann. [1]

Als der schwedische Botaniker Carl von Linné 1753 das moderne System zur Klassifizierung von Pflanzen entwickelte, wurde der wissenschaftliche Name des Hanfs auf Cannabis Sativa L festgelegt, was so viel wie "Kulturhanf nach Linné" bedeutet.
Carl von Linné widerspricht seinem Vorgänger, indem er davon ausgeht, dass es nur eine einzige Hanfart gibt. [2]

1785 teilte der französische Botaniker Jean-Baptiste de Lamarck den Hanf in zwei Unterarten auf:
- Cannabis Sativa (Kulturhanf)
-Cannabis Indica (Indischer Hanf)
Jean-Baptiste de Lamarck stimmte damit mit Gaspard Bauhin überein, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen dem europäischen Hanf und dem indischen Hanf gibt, der harzhaltig ist. [3]

1924 bezeichnete der russische Botaniker Dimitrij Erastovich Janischewsky eine neue Unterart auf der Grundlage der Nomenklatur von Carl von Linné als Cannabis Sativa L subsp. Ruderalis, die allgemein als wilder Hanf bekannt ist. [4]

1926 benannte der russische Botaniker Nikolai Vavilov den wilden Hanf in Cannabis Sativa L subsp. Spontanea um, was man als spontanen kultivierten Hanf übersetzen kann. [5]
Nach einer Studie über afghanische botanische Arten im Jahr 1929 klassifizierte Nikolai Vavilov eine weitere Unterart des Hanfs, Cannabis Sativa L subsp. Kafiristanica (afghanischer Hanf). [6]

1976 beendeten der Kanadier Ernest Small und der Amerikaner Arthur Cronquist die mehr als drei Jahrhunderte andauernde Debatte über die Klassifizierung von Hanf. [7]
Hanf wird also in zwei Unterarten klassifiziert:
- Cannabis Sativa L subsp. Sativa
- Cannabis S ativa L subsp.Indica
Diese beiden Unterarten bestehen auch aus zwei Varietäten:
- Cannabis Sativa L subsp. Sativa var. Sativa: landwirtschaftlicher Hanf
- Cannabis Sativa L subsp. Sativa var. Spontanea: wilder Hanf
- Cannabis Sativa L subsp. Indica var. Indica: indischer Hanf
- Cannabis Sativa L subsp. Indica var. Kafiristanica: afghanischer Hanf

Cannabis, oder Hanf mit überwiegend THC

Cannabis Sativa L subsp. Indica (auch indischer Hanf genannt) gilt als ein Betäubungsmittel von den Vereinten Nationen seit der Einheitsübereinkommen über Betäubungsmittel im Jahr 1961.. [8]
Cannabis Sativa L subsp. Indica (Indischer Hanf) enthält ein Phytocannabinoid psychoaktivem Stoff, dem Tetrahydrocannabinol (THC)

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Cannabis oder CBD-dominierter Hanf

Tetrahydrocannabinol (THC) ist auch in Cannabis Sativa L subsp. Sativa var. Sativa enthalten, aber in einer Menge von weniger als 1% (weniger als 0,2% bei Sorten des Gemeinsamen Sortenkatalogs für landwirtschaftliche Arten). [9]
Cannabis Sativa L subsp. Sativa var. Sativa enthält vorwiegend Cannabidiol (CBD), ein Phytocannabinoid nicht psychoaktiv.

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Die SMC-Antwort

Um die beiden Unterarten von Cannabis Sativa L (Nutzhanf) voneinander zu unterscheiden, wird Cannabis Sativa L subsp. Sativa als Agrarhanf oder Industriehanf bezeichnet.

Cannabis Sativa L subsp. Indica hingegen wird allgemein als indischer Hanf, Cannabis, Marihuana, Zamal oder auch als Cousin des Hanfs bezeichnet.

Obwohl es einen deutlichen Unterschied in Bezug auf das Vorhandensein von Tetrahydrocannabinol (THC), gibt es keinen Unterschied zwischen Hanf und Cannabis, sie sind tatsächlich die gleiche Pflanze.
Cannabis ist lediglich die lateinische Übersetzung des Wortes Hanf.

In der öffentlichen Debatte, in den Mainstream-Medien und sogar in den auf Cannabis spezialisierten Medien ist dieVermischung von Cannabis und Hanf immer noch präsent.

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Quellen

[1] - G Bauhin - Pinax theatri botanici (1623)

[2] - Cv Linné - Species Plantarum (1753)

[3] - JB de Lamarck - L'Encyclopédie botanique (1783-?1796)

[4] - DE Janischewsky - Trudy Glavnago Botanicheskago Sada (1930)

[5] - N Vavilov - Studies on the Origin of Cultivated Plants (1926)

[6] - N Vavilov - The Agricultural Afghanistan (1929)

[7] - E Small, A Cronquist - A Practical and Natural Taxonomy for Cannabis (1976 )

[8] - Einheitsübereinkommen über Betäubungsmittel (1961 )

[9] - Amtsblatt der Europäischen Union - Gemeinsamer Sortenkatalog für landwirtschaftliche Arten (2017 )